Wir begreifen Dinge oder Abläufe dann, wenn wir deren Ordnung erkennen. Die Ordnung der Dinge zeigt sich in ihrer inneren Beschaffenheit und in ihrem Zusammenspiel mit anderen Dingen. Die Ordnung von Prozessen zeigt sich in der Art, Reihenfolge und Dauer ihrer einzelnen Zustände und in ihrem Zusammenspiel mit anderen Prozessen.

Erscheinungen, in denen wir keine Ordnung erkennen, nehmen wir möglicherweise wahr, können in ihnen aber nichts erkennen. Somit ist nur ein winziger Ausschnitt von dem, was in dieser Welt tatsächlich existiert, von uns Menschen erkannt und ein noch kleinerer Ausschnitt davon in Worte zu fassen und anderen mitzuteilen.

Eine offene Situation auf eine neue Art zu klären, heißt eine bisher unbekannte Ordnung zu finden. Konfusion und Chaos werden dabei abgelöst durch Klarheit in der Form und innerem Zusammenspiel, unkontrollierte Bewegungen durch Stabilität in der Abfolge.

Unser Weltbild wird durch jede neu erkannte Ordnung erweitert. Dies unabhängig davon, ob es sich um eine bereits vorhandene oder neu geschaffene Ordnung handelt. Handelt es sich um eine bereits vorhandene Ordnung, reden wir von Entdeckung, handelt es sich um eine neu geschaffene Ordnung, reden wir von Erfindung. In beiden Fällen findet ein kreativer Prozess im neuen Erkennen einer Ordnung seinen Abschluss